Gouverneur von Florida tritt zurück – hat Verbindungen zu illegalem Internet-Café-Glücksspiel

TALLAHASSEE, Florida (AP) – Die Vizegouverneurin von Florida, Jennifer Carroll, gab am Mittwoch ihren Rücktritt bekannt, einen Tag nachdem sie von den Behörden befragt worden war, die mögliche illegale Glücksspiele in einem Internetcafé-Unternehmen untersuchten, das sie einst vertrat.
Dem Chef des Unternehmens, Allied Veterans of the World, wurde vorgeworfen, die Cafés als illegale Tarnung für Veteranen-Wohltätigkeitsorganisationen zu nutzen und Millionen von Dollar an Gewinnen einzuheimsen.
Carrolls Rücktrittsschreiben an Gouverneur Rick Scott vom Dienstag enthielt keine Einzelheiten zu ihrem Austrittsgrund. Aber Scotts Stabschef Adam Hollingsworth sagte, sie sei am Dienstag von Beamten des Florida Department of Law Enforcement zu ihrer Arbeit bei Allied Veterans of the World interviewt worden.
Sie sei zurückgetreten, um sicherzustellen, dass ihre Verbindungen zum Unternehmen die Verwaltung nicht ablenken würden, sagte Hollingsworth. Carroll, ein Marineveteran, besaß eine PR-Firma, die Allied Veterans vertrat, Internetcafés betrieb und Software von International Internet Technologies kaufte.
Laut einer eidesstattlichen Erklärung des Internal Revenue Service, die beim Bundesgericht eingereicht wurde, entwickelte sich Allied Veterans von einer Wohltätigkeitsorganisation, die ab 1979 Bingospiele veranstaltete und Kuchenverkäufe für Veteranen veranstaltete, zu einer Gruppe, die verdächtigt wird, mehr als 40 illegale, gewinnorientierte Glücksspielstandorte in ganz Florida zu betreiben. Nach Angaben des IRS handelte es sich bei der Veteranen-Wohltätigkeitsorganisation um einen Betrug.
„Um die Öffentlichkeit glauben zu machen, dass sie nicht von einem illegalen Glücksspielunternehmen profitiert, haben sich Allied Veterans und andere an einer Verschwörung und einem Betrugsplan beteiligt“, heißt es in der eidesstattlichen Erklärung.
Carrolls Berater sagten, sie hätten am Mittwoch keinen unmittelbaren Kommentar abgegeben.
Um in einem der Internetcafés zu spielen, erhält ein Kunde eine Prepaid-Karte und geht dann an einen Computer, um „Gewinnspiele“ zu spielen. Die Spiele mit sich drehenden Rädern ähneln Spielautomaten und tragen laut IRS Namen wie „Captain Cash“, „Lucky Shamrocks“ und „Money Bunny“.
Die Gewinner gehen mit ihren Karten zurück zur Kasse und lassen sich das Geld auszahlen.
Während ihrer Tätigkeit als staatliche Gesetzgeberin wurden Carrolls Verbindungen zum Unternehmen auch in Frage gestellt, als sie einen Gesetzentwurf vorschlug, der Internetcafés zugute kommen sollte. Der Gesetzentwurf wurde jedoch vor Beginn der Legislativsitzung 2010 zurückgezogen. Der „Florida Times-Union“ sagte sie damals, dass der Gesetzentwurf von einem ihrer Mitarbeiter ohne ihre Zustimmung eingereicht worden sei.
Der Eigentümer des Unternehmens, dem vorgeworfen wird, die Cafés mit illegaler Glücksspielsoftware beliefert zu haben, wurde am Dienstag in Oklahoma festgenommen. Chase Egan Burns, 37, wird wegen Erpressung angeklagt. Er ist Leiter von International Internet Technologies mit Sitz in Anadarko, Oklahoma.
Burns wird vorgeworfen, 290 Millionen US-Dollar verdient zu haben, nachdem er die Software in Florida geliefert hatte, und behauptete, der Erlös aus den Spielen würde den Allied Veterans zugute kommen. Die Behörden von Oklahoma sagten, die Gruppe habe tatsächlich nur 1 Prozent des Geldes erhalten. Burns und seiner Frau, der 38-jährigen Kristin Burns, droht beide die Auslieferung an Florida, um sich den Anklagen zu stellen.
Er und seine Frau wurden nach mehrjährigen Ermittlungen verhaftet, an denen der Internal Revenue Service und verschiedene Strafverfolgungsbehörden in Oklahoma und Florida beteiligt waren, darunter das Büro des Sheriffs im Seminole County in Florida und das Büro des Generalstaatsanwalts von Oklahoma, Scott Pruitt.
Die Rolle von Burns' Frau im Unternehmen war nicht sofort klar.
Chase Burns wurde gegen eine Kaution in Höhe von 500.000 US-Dollar aus dem Gefängnis von Caddo County entlassen. Er bestritt jegliches Fehlverhalten.
„Was wir tun, ist legal“, sagte er am Montag gegenüber The Oklahoman.
Sein Vater, Tony Burns, fungiert auch als sein Anwalt. Tony Burns sagte der Zeitung, sein Sohn habe keine Gesetze gebrochen.
„Was Chase tat, war, dass er tatsächlich die Zeit im Internet verkaufte“, sagte Tony Burns. „Das war sein Geschäft – die Bereitstellung der Software. Und es ist nichts Illegales daran, einem Unternehmen Software bereitzustellen.“
Tony Burns reagierte nicht auf einen Anruf mit der Bitte um einen Kommentar von The Associated Press.
Eine für alliierte Veteranen in St. Augustine aufgeführte Telefonnummer wurde getrennt. Mehrere von AP an eine auf der Website der Gruppe aufgeführte Adresse gesendete E-Mails wurden nicht zurückgesendet.
Der frühere Abgeordnete des Bundesstaates Florida, Scott Plakon, ein Republikaner, sagte, er habe in den Jahren 2011 und 2012 Gesetzesentwürfe zur Schließung von Internet-Glücksspielseiten eingereicht. Er sagte, er habe zum ersten Mal von den Ladenfronten erfahren, als neben der Stelle, an der er sich die Haare schneiden ließ, eine eröffnet wurde.
„Ich habe herausgefunden, dass es sich hierbei um Glücksspiel handelt, das direkt neben unserem Publix (Lebensmittelgeschäft) und unserer Reinigung passiert, und es kam mir einfach nicht richtig vor“, sagte er.
Die ehemalige Vizegouverneurin – Mutter des Verteidigers der Miami Dolphins, Nolan Carroll – wurde bereits in früheren Skandalen genannt.
Letztes Jahr behauptete eine ehemalige Assistentin, Carletha Cole, Carroll in einer kompromittierenden Situation mit einem Reiseassistenten in Carrolls Büro gefunden zu haben.
Cole wird wegen Verstoßes gegen staatliches Recht angeklagt, weil er angeblich einem Zeitungsreporter die Aufzeichnung eines Gesprächs mit Carrolls Stabschef gegeben hat.
Cole sagte, sie sei vom Reiseberater angewiesen worden, für Carroll angrenzende Hotelzimmer zu finden, wenn sie reisten. Carroll hatte zuvor gesagt, dass die Anschuldigungen ein Versuch von Cole und ihrem Anwalt seien, die Strafanzeige gegen Cole fallenzulassen.
Carroll, eine verheiratete Mutter von drei Kindern, wurde zur Hauptlast der Late-Night-Talkshow-Moderatoren, als sie sich gegen die Vorwürfe wehrte und einem Fernsehsender in der Gegend von Tampa Bay sagte, dass schwarze Frauen, die wie sie aussehen, „sich nicht auf solche Beziehungen einlassen“. " Später entschuldigte sie sich für die Äußerungen, die andeuteten, dass schwarze Lesben nicht attraktiv seien.
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Die Associated Press-Autoren Curt Anderson und Kelli Kennedy in Miami und Tamara Lush in St. Petersburg haben zu dieser Geschichte beigetragen.

Unglaublich. Ich habe gestern Abend darüber gelesen.

Ich frage mich, wie viele „Fronten“ es für das Glücksspiel noch gibt.