In einer aktuellen Studie stellt der Wirtschaftsexperte und Experte für Online Spiele Ingo Fiedler seine Ergebnisse vor, nach denen das organisierte Verbrechen in hohem Ausmaß von deutschen online Spielangeboten abhängt, um Geldwäsche zu betreiben und dies durch die unklare Gesetzeslage noch gefördert wird.
Während sich das Bundesverfassungsgesetz noch mit den Differenzen des deutschen Glücksspielstaatsvertrags mit geltendem EU-Recht beschäftigt, erklärt der Ökonom, dass laut einer Studie der UN jedes Jahr 2,1 Milliarden US Dollar Umsatz aus organisiertem Verbrechen geschöpft wird, für die immer neue Wege gesucht werden, um das Geld in rechtmäßige Einnahmen umzuwandeln.
Eine dieser Methoden scheint laut Fiedler das “dreckige Einsetzen und saubere Gewinnen” von Geld zu sein. Er sagt außerdem, dass sich diese Vorgehensweise mittlerweile soweit ausdehnt, dass aus diesen Kreisen gezielt online Glücksspiel Anbieter entstehen, da die Plattformen ein gutes Mittel sind, um illegal verdientes Geld wieder in Umlauf zu bringen. Und da viele Wett-Anbieter außerhalb von Deutschland aus operieren, werden die Vorgänge noch schwieriger zu durchschauen.
Informationen werden hier nicht über Ländergrenzen hinweg ausgetauscht. Niemand kann sagen, wo das Geld herkommt. Allerdings kann das Geld absolut legal an die Betreiber der Casinos bezahlt werden“, so Fiedler.
Er verweist auch auf die Aussage des italienischen Oberstaatsanwalt Roberto Scarpinato, der für seinen Kampf gegen die Aktivitäten der Mafia bekannt ist, der aussagt, dass unvorstellbare Summen zwischen Italien und Deutschland hin und her fließen und das Deutschland eines der begehrtesten Länder für Geldwäschegeschäfte sein.
Bestätigt wurde dies durch den Schweizer Andreas Frank, ein Experte zum Thema Geldwäsche, der das offensichtliche Fehlen von jeglicher politischer Reaktion oder Versuchen zur Aufklärung als erschreckend bezeichnet. Er bestätigt zudem, dass die unklaren Regelungen zum Glücksspiel in Deutschland die Aufklärung und Bekämpfung dieser Geldwäsche-Methoden massiv erschweren und die bestehenden Regelungen zur Geldwäsche in Deutschland für diese Aufgabe nicht ausreichen.
Sebastian Fiedler vom Bund deutscher Kriminalbeamter unterstreicht dies und erklärt, dass das Problem darin besteht, dass es keinen kontrollierten Markt legaler Anbieter von Glücksspiel gibt, sodass illegale Anbieter identifiziert und aussortiert werden können.
“Wir haben keine Handhabe gegen illegales Glücksspiel im Internet. Es gibt keine Strafen“, erklärt er und warnt davor, dass der illegale Wett-Markt in Deutschland aufgrund des fehlenden politischen Willens und der ausbleibenden Strafverfolgung weiter wächst.